Behind the scenes: Kim

Posted by jonas on Monday, November 19, 2018

In loser Folge stellen wir euch die Leute vor, die Uberspace für euch machen. Heute trifft es Kim, mit dem ihr wahrscheinlich bereits zu tun hattet, wenn ihr euch per Mail oder Twitter an unseren Support gewendet habt. Jonas hat ihn per Videochat interviewt.

Hey Kim! Oh, gar nicht im Büro heute?

Nein, heute nicht, denn meine beiden Fahrräder sind gerade zur Reparatur, deshalb arbeite ich heute von Zuhause aus. Ich habe im Moment einfach leider nicht viel Glück mit Fahrrädern, wie’s aussieht. Ansonsten arbeite ich aber durchaus gerne vom Büro aus.

Obwohl du eigentlich permanent von Daheim aus arbeiten könntest?

Klar, von zu Hause aus zu arbeiten hat auf den ersten Blick viele Vorteile: Da ist man schon da; es gibt keinen Arbeitsweg; man kann beim ersten Kaffee schon die erste Arbeit erledigen. Dafür ist es allerdings auch schwieriger, Feierabend zu finden. Im Büro arbeitet es sich schon konzentrierter, ohne Einflüsse von Familie etc. - und nach einem Tag im Büro schiebe ich zuhause in der Regel auch nichts mehr ein, während es bei der Arbeit von zu Hause aus dann doch immer nochmal was gibt, weshalb ich an den Rechner zurückkehre.

Letztlich ist aber keins davon besser oder schlechter; das ist tageweise unterschiedlich. Ich kann das aber ja auch jeden Tag neu entscheiden. Mein Kollege Nico hat seinen Mittelpunkt durchaus im Büro, Moritz hingegen arbeitet eher von zu Hause aus, und ich bin eben irgendwo dazwischen.

Und wieso hast du gleich zwei Fahrräder?

Fahrradfahren finde ich einfach ziemlich gut. Ich bin sozusagen fahrradvernarrt. Beide Fahrräder, die ich gerade habe, sind schon recht fortgeschritten; ein Reise- und ein Lastenrad. Ich möchte gerne möglichst viel damit machen. Mit dem Lastenrad habe ich mehr Transportvolumen als zwei Smart-Kofferräume - gut, um auch mal größere Sachen ins Büro zu bringen oder abzuholen.

Wie sieht ein guter Arbeitstag für dich aus?

“Früh” und “alleine”. So die ersten zwei Stunden des Tages habe ich gern allein mit mir, Support und Kaffee, einfach einen Überblick verschaffen. Wenn die anderen dann dazukommen, bin ich schon wach.

Den größten Teil meiner Arbeit nimmt der Usersupport ein, wobei das ganz viel “Dinge herausfinden” bedeutet. Das macht mir fürchterlich viel Spaß, nachzustellen, was User so machen! Die Dinge, die im Support auffallen, sind oft ein erster Anhaltspunkt, was wir am Produkt ändern beziehungsweise verbessern sollten. Insofern tausche ich mich auch viel mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus, mache Issues in unserem GitLab auf… außerdem arbeite ich an unserer Produktversion U6 (an U7 weniger; das ist Moritz’ Baustelle), wobei das in erster Linie Pflege ist, also das Repo mit Issues in Ordnung halten und die bereitgestellte Software updaten.

Kannst du dich noch an deine Anfänge bei Uberspace erinnern?

Ich weiß vor allem noch, dass ich beim Bewerbungsgespräch sehr, sehr, sehr nervös war. Also, ich neige ohnehin leicht zu Nervosität, aber beim Bewerbungsgespräch selbst hatte ich ganz schön Puls. Ich wollte diesen Job sehr gerne, hatte aber auch doll im Auge, dass die künftigen Kolleginnen und Kollegen alle viel mehr können. Inzwischen, dreieinhalb Jahre später, kann ich sagen, dass ich recht schnell gemerkt habe, dass die Fragen der User, die ich als reines Nerdpublikum eingeschätzt hatte, oft gut aus der Hüfte beantwortet werden können. Ich wusste mehr über die Materie, als ich mir vorher vorgestellt hatte - es waren eher kleine Puzzleteile, die gefehlt haben.

Was hat sich seitdem so für dich verändert?

Ich habe, äh, ein paar Kilo zugelegt… geheiratet und eine neue Familie gegründet… aber was die Arbeit angeht: Ich fühle mich wesentlich sicherer bei dem, was ich mache, aber dabei bin ich eben niemals fertig. Ich möchte gerne immer lernen. Ein Tag, an dem ich nichts gelernt habe, ist nicht gut. Im Support entstehen viele Dinge, die ich selbst erstmal herausfinden muss. Es gibt keinen stumpfen Alltag dabei.

Und im Vergleich zu deinem früheren Job?

Ich habe vorher schon im Support eines großen Mobilfunkanbieters gearbeitet. Der Umgangston dort war ein komplett anderer. Was bei mir gelandet ist, ist schon durch viele andere Hände gegangen, entsprechend genervt waren die Leute. Der Umgangston, den wir bei Uberspace mit den Usern pflegen, und vor allem auch unsere Möglichkeiten, das Produkt zu verbessern, gibt uns ein ganz anderes Standing. Ich finde guten Service und Support total wichtig. Meinem Servicegedanken kommt sehr entgegen, dass ich im Grunde alles machen, erklären und auch entscheiden kann. Im Support kommt auch nur ganz selten “Das und das funktioniert nicht!”, dafür sehr oft “Wie kann ich das und das machen?”. Im Vergleich zu früher ist Support bei uns insofern viel weniger Rechtfertigung, und dafür viel edukativer.

Ist dir mal was kaputtgegangen?

Ich habe tatsächlich mal durch einen blöden Fehler auf der Kommandozeile unsere Userdatenbank leer gemacht und das auch nicht mal direkt gemerkt. Das war auch sehr am Anfang, und vier Leute mussten das wieder fixen. Heute ist es ganz normal für mich, Dinge in Testumgebungen zu testen. Wir pflegen hier eine schöne Fehlerkultur, die sich nicht aufs Niedermachen, sondern auf’s Wiederaufhelfen fokussiert. Mein Datenbank-Unfall war glaube ich das einzige Mal, wo es meinem Chef sichtbar schwerfiel, blame-free zu bleiben. Aber wie man sieht, bin ich immer noch hier.

Zum Glück! Was wünschst du dir denn so für die Zukunft?

Bei meinem Anfang hatten wir ziemlichen Wachstumshöhenflug, im Moment haben wir etwas Luft nach oben. Wieder etwas mehr Höhenflug wäre schön, nicht nur des Geldes wegen, sondern wegen der Liebe für die Dinge, die wir tun. Mein Gefühl aus dem Support ist, dass 99% der User sehr schätzen, was wir tun. Wenn sich das auch in größerer Masse bemerkbar machen würde, wäre das schön.

Gibt’s abschließend etwas, was du unseren Usern gerne sagen möchtest?

Aber ja: Ich freu mich, dass ihr unsere User seid!